Nach der im vergangenen Jahr während einer Vollversammlung mit großer Mehrheit beschlossenen Zusammenlegung der beiden Ortsfeuerwehren galt es nun, mit der Wahl einer gemeinsamen Wehrleitung die Weichen für die Zukunft zu stellen. Dem noch nicht genug musste auch noch über den zu besetzenden Feuerwehrausschuss sowie den Namen der fusionierten Wehr abgestimmt werden.
Neuer Wehrleiter ist der Lausaer Guido Olbrich. Er setzte sich gegen den Neußener David Uhlig mit 26 zu 2 Stimmen deutlich durch. Bei der Wahl der beiden Stellvertreter hatten Enrico Selig (Neußen) und Werner Püttner (Lausa) die Nasen vorn. Beide vereinten jeweils 20 Stimmen auf sich. Dass die Kameraden nicht auch noch zur Stichwahl gebeten wurden, lag daran, dass sich beide darauf einigten, wer erster (Selig) und wer zweiter Stellvertreter (Püttner) sein wird. In den Feuerwehrausschuss schafften es Uta Schneider, Nico Nase, Christoph Lenowitzki und Ralf Dambietz.
Und als die Mägen der Kameraden bereits knurrten, ging es schließlich noch um Schönheit. Akustische Schönheit. Soll die fusionierte Wehr künftig unter der Bezeichnung Neußen-Lausa oder unter Lausa-Neußen geführt werden? Am Ende machte die Bezeichnung Lausa-Neußen das Rennen.
Der Fusionsprozess der beiden Ortsfeuerwehren – Hintergrund ist die Personalknappheit – nahm vor drei Jahren mit einer engeren Zusammenarbeit Anlauf. Zuletzt wurden nicht nur Ausbildungsdienste gemeinsam gemeistert. Ebenso wurde auch gemeinsam gefeiert.
Im vergangenen Jahr mussten beide Wehren mehrfach wegen des Sturmtiefs Friederike ausrücken. „Gemeinsam kämpften wir uns mit den Kameraden aus Taura durch ein Wirrwarr von umgestürzten Bäumen“, blickte Guido Olbrich beim Verlesen des Rechenschaftsberichts zurück. Bei einem Harvesterbrand in Richtung Belgern Ende März sei es schwierig gewesen, den Brandort trotz guter Ortskenntnisse überhaupt ausfindig zu machen. Am 30. Mai bekamen es die Kameraden mit einem Unwetter zu tun, das sich über Lausa und Bockwitz zusammengezogen hatte. Dem Wasser folgte Anfang Juli das Feuer. Eine Getreidefeld stand bei Oelzschau lichterloh in Flammen.
David Uhlig erinnerte zudem an die 2018 eingeführte Alarmierung der Kameraden über das Handy. „Es stellte sich heraus, dass diese Alarmierung schneller war als über die Sirene“, sagte der Neußener.