Skepsis war bei den Kleingärtnern zum Beginn durchaus zu spüren. Am Mittwoch trafen sich die Parzellenbesitzer des Kleingartenvereins Wolffersdorff in ihrer Anlage mit Vertretern der Stadt, um vor Ort zu klären, welche Veränderungen im Zuge der Landesgartenschau auf sie zukommen. „Einige sind schon aufgebracht. Aber es ist gut, dass sich die Verwaltung die Zeit für den Rundgang nimmt und sich unsere Anliegen anhört“, ließ die Vorsitzende Kerstin Rauer wissen.
Das erste Anliegen bezog sich auf den Lärm, der durch den Skatepark gegebenenfalls entsteht. Der Park wird auf der angrenzenden Fläche am Repitzer Weg gebaut, auf der sich aktuell noch der Garagenkomplex befindet. In diesem Zusammenhang wurde bei dem letzten Treffen der Kleingärtner und den Verantwortlichen für die Laga vor wenigen Wochen eine Lärmschutzwand angesprochen (TZ berichtete). Ob diese letztlich wirklich nötig ist, steht aber noch nicht fest. Das stellte Bettina Klein, die Landesgartenschau-Beauftragte der Stadt Torgau, am Mittwoch klar: „Wir haben die Lärmschutzproblematik in jedem Fall im Blick und werden schon bei den Planungen für die Skateanlage darauf achten, den Lärmtrichter von den Kleingärten wegzulenken. Sollte das allein nicht ausreichen, werden wir weitere Maßnahmen ergreifen. Wie diese aussehen, hängt von der endgültigen Bauweise des Parkes ab.“
Durchgang
Neben dem Skatareal schließen die Eichwiesen an, die mittels eines Durchganges durch den Kleingartenkomplex mit dem ABT-Gelände verbunden werden sollen. Ein Zwei-Wege-System ist dafür laut Sebastian Pietzsch vom Station C23 in dem bisherigen Entwurf vorgesehen. Dieses System beinhaltet einen Hauptweg und einen Nebenweg sowie einen darin eingeschlossenen mittleren Bereich, der entsprechend des jetzigen Planes als Gemeinschaftsfläche von den Kleingärtnern genutzt werden soll. „In die Gemeinschaftsfläche und die Wege könnte man derzeit ungenutzte Parzellen einbeziehen. Außerdem wird zwischen den Wegen und den angrenzenden Grundstücken ein neuer Zaun gezogen. Die Details wie die Höhe oder die Beschaffenheit des Zaunes würden wir mit Ihnen besprechen“, richtete Pietzsch das Wort an die Gartenbesitzer. Letztere warfen bei diesem Thema die Frage in den Raum, ob nicht auch ein Weg ausreiche. „Man muss auch an die Zeit nach der Landesgartenschau denken. Wir sind eine Gemeinschaft und durch die bisherige Verteilung der Parzellen in mehreren Teilen der Stadt schon genug zersplittert. Zwei Wege würden das hier noch verstärken“, begründete Heike Klage den Einwand. Ob auf einen Weg verzichtet werden könnte, müsse man schauen, merkte Bettina Klein an und fügte hinzu, dass die Gemeinschaftsfläche nicht dazu führen solle, die Kleingärtner auseinanderzuziehen. „Ganz im Gegenteil: Durch die gemeinsame Betreuung des Bereichs sollen alle näher zusammengebracht werden.“
Neue Parkplätze
Die Benutzung des Durchgangs durch die Gartenanlage und auch die des Skateparks soll im Zeitraum der Landesgartenschau durch Eingangszeiten geregelt werden. So ist nachts der Zutritt des Geländes während der sechs Monate für Besucher nicht möglich. Diese Nachricht sorgte bei den Gartenfreunden am Mittwoch für Aufatmen. „Das bietet uns nicht nur einen besseren Schutz vor Diebstählen, sondern gleichzeitig in den späteren Stunden mehr Ruhe“, zeigte sich Kerstin Rauer erleichtert.
Und noch ein weiter angesprochener Punkt wurde von den Vereinsmitgliedern positiv aufgenommen: die Schaffung neuer Parkplätze. So konnten sich Pietzsch und Bettina Klein am Mittwoch sehr gut vorstellen, den Eingangsbereich der Anlage auf der Seite des Repitzer Weges für Parkflächen zur Verfügung zu stellen. Dort liegen momentan drei ungenutzte Parzellen, die der Stadt gehören. Zudem wurde darüber nachgedacht, ebenfalls neben dem Ausgang weitere Parkplätze für die Gärtner anzulegen. Bis zum nächsten Treffen zwischen ihnen und den Laga-Verantwortlichen sollen die am Mittwoch entstandenen Ideen in das jetzige Konzept eingearbeitet werden.
Bisher sei mit den Planungen für die Laga gut begonnen worden, lobte Andreas Zschau vom Regionalverband der Kleingärtner Torgau-Oschatz, der ebenfalls an dem Rundgang teilnahm. „Wir sind als Verband froh, wenn bestehende Kleingartenanlagen mit in das Gelände der Landesgartenschau eingebunden werden. Dadurch entsteht die Möglichkeit, Maßnahmen für die Gärten umzusetzen, die langfristig Bestand haben.“