Nach der Getreideernte im August sind jetzt in der Region wieder Ernte-Arbeiten im großen Stil im Gange. Die landwirtschaftlichen Betriebe bringen den Mais ein, der gehäckselt und siliert wird. Die Torgauer Zeitung sprach mit Christine Richter, Geschäftsführerin des Regionalbauernverbandes Torgau/Oschatz:
Seit wann laufen die Arbeiten?
Der Startschuss ist vielerorts Anfang vergangener Woche gefallen. Ich würde vermuten, vielleicht im Raum Torgau etwas eher als anderswo. Dort wo die Bestände schon etwas trocken waren, wurde zuerst begonnen. Das Wetter passt ja und der Mais ist reif. Allerdings werden die Flächen oftmals nicht – wie beim Getreide – komplett abgeerntet. Sondern es läuft in der Geschwindigkeit, wie die sogenannten Fahrsilos beschickt werden können. Weil die Erträge in den vergangenen Jahr nicht so hoch ausfielen, sind die Lagerstätten aber überwiegend leer. Es gibt viel zu tun.
Können Sie nochmal erklären, wie die Arbeiten ablaufen?
Beim Silomais werden ja keine Körner geerntet – wie Außenstehende oftmals denken! Das stimmt. Es kommt ein Häcksler zum Einsatz, der die ganze Maispflanze in etwa 5 bis 50 Millimeter kleine Stücke zerkleinert. Diese Maishäcksel kommen in Fahrsilos. Diese heißen so, weil sie auch mit schweren Maschinen befahrbar sind. Die Masse wird so gut es geht verdichtet, damit die Milchsäuregärung in Gang kommen kann. Dieser Prozess macht das Futter für längere Zeit haltbar. Maisilage ist ein unverzichtbares Kraftfutter für die Rinder haltenden Betriebe.
Wie lange könnte die Ernte in der Region noch andauern?
Ich gehe davon aus, dass die Landwirte bis Anfang Oktober brauchen, bis der Silomais vollständig eingebracht ist. Immerhin 16 Prozent aller landwirtschaftlichen Flächen in Nordsachsen wurden mit Mais bestellt. Nur ein kleiner Teil davon wird als Körnermais geerntet. Dazu kommt dann ein Mähdrescher zum Einsatz, um die goldgelben Körner zu gewinnen. Dazu müssen aber die Kolben komplett ausgereift sein, was nicht vor Oktober/November der Fall ist.
Wie steht es mit der Rübenernte?
Die läuft auch seit letzter Woche. Allerdings gibt es nach Schließung der Zuckerfabrik in Brottewitz nur noch wenige Flächen im Raum Torgau.