?Lärm im Ohr und noch mehr Wut im Bauch: Madeleine Klose aus Staritz reicht’s: Vor ihrem Haus poltert der Verkehr seit dem 23. August – jenem Tag, als die B 182 in Staritz wegen Bauarbeiten gesperrt wurde – vorüber. Statt der weiträumigen, offiziellen Umleitung zu folgen – auch diese wurde jüngst im Belgern-Schildauer Stadtrat kritisiert – suchen ortskundige Kraftfahrer den kleinen Umweg über Burkhardshof und Seydewitz, um wieder auf die B 182 zu gelangen.
Obgleich der Lkw-Verkehr mit Ausnahme von Versorgungsfahrzeugen dort eigentlich nicht lang fahren dürfte, donnert es auf der kleinen Dorfstraße nach Angabe Kloses von früh an bis in den späten Abend hinein. Und wenn sich dann auch noch Brummis begegnen, wird’s ganz eng – nicht nur für die Autos sondern auch für Fußgänger. „So kann es jedenfalls nicht weitergehen. Hier muss verstärkt kontrolliert werden“, sagt Madeleine Klose, zumal sich die Brückenbaustelle noch bis ins kommende Frühjahr zieht.
Stadtrat Dr. Wolfgang Ender (CDU) hatte zuletzt im Schildauer Volkshaus von einer anderen Warte aus die Umleitungsproblematik zur Sprache gebracht. Allerdings hinterfragte der Belgeraner zunächst die Notwendigkeit einer lange Zeit in Höhe Lieberseer Kreuzung stehenden halbseitigen Sperrbake, weil der Durchgangsverkehr im dahinterliegenden Staritz ja nach wie vor in Richtung Oelzschau möglich sei. Zusätzlich stellte er der Verwaltung die Frage, ob es nicht möglich gewesen sei, wenigstens über das Amtsblatt die Einwohner darüber zu informieren, dass die Vollsperrung der Bundesstraße nicht unbedingt einen kilometerlangen Umweg zur Folge haben muss. Auch Ender plädierte gegenüber der Torgauer Zeitung für verstärkte Kontrollen von Polizei und Ordnungsamt.
Jene fehlende Information zur Routenführung nahm Amtsverweser Ingolf Gläser (CDU) auf seine Kappe. Dennoch zeigten seine Ausführungen wie schwierig es ist, Autofahrer zum Einhalten der Verkehrsregeln zu bewegen. So wurden mittlerweile auch schon Kraftfahrer gesichtet, die den Elbradweg als Ausweichstrecke nutzen. Ein ebenso längst gesperrter Bypass in Höhe des Kindergartens sei mittlerweile massiv geschädigt. Gläser sprach insgesamt von massiven Problemen – Probleme, die ohne die vom Kiesproduzenten Hülskens auf eigene Kosten finanzierte Notzuwegung zum Werk mit Sicherheit noch deutlich größer sein könnten. „Dies ist eine Superlösung für uns Staritzer“, lobte Madeleine Klose die Unternehmensentscheidung trotz ihres angestauten Ärgers.