Nachdem in der vergangenen Woche knapp 300 Unterzeichner gegen den im Oktober gefassten Gemeinderatsbeschluss ihren Unmut bekundeten, hatte es auch der Nachschlag in sich: „Wir haben nochmals 356 Unterschriften gezählt“, sagte Hauptamtsleiter Michael Thul. Nun müsse geprüft werden, wie viele davon als zulässig gewertet werden können. Bei der ersten Übergabe waren dies von 291 Unterschriften immerhin noch 288. Hochgerechnet hätten die Initiatoren des Bürgerbegehrens um die beiden Audenhainer Harry Liebmann und Udo Schmidtke mit dem Nachschlag das Quorum von 10 Prozent mit Leichtigkeit erreicht.
Unterdessen war Mockrehnas Bürgermeister Peter Klepel auch im Krankenstand nicht untätig. Allerdings seien seine Versuche, telefonisch Kontakt mit dem Kommunalamt aufzunehmen, bis zum gestrigen Tag erfolglos geblieben. Hintergrund ist, dass sich das Bürgerbegehren möglicherweise als Sturm im Wasserglas entpuppen könnte, weil dem Verkaufsbeschluss längst schon ein Notartermin folgte. Harry Liebmann drängt in diesem Zusammenhang auf eine umgehende Klärung. Das Votum von mehr als 600 Unterzeichnern müsse höchste Priorität genießen. „Es haben sich sogar noch mehr Leute bei uns gemeldet“, sagte Liebmann. Selbst beim Einkaufen im benachbarten Mockrehna sei er auf das Bürgerbegehren von Leuten angesprochen worden, die er nicht kenne.
In einer Leserzuschrift, die an die Torgauer Zeitung adressiert war, zeigten sich die Familien Eckhard Fritzsche und Gerolf Fritzsche erstaunt darüber, dass immer wieder ein paar Neuigkeiten zu jenem Grundstücksverkauf an die Öffentlichkeit gelangten. „Zu verdanken haben wir das unserem ehemaligen Ortsvorsteher Harry Liebmann und der Redaktion der TZ. Derzeit ist unsere Tageszeitung die einzige verlässliche Quelle, um mehr über das Thema zu erfahren.“ So habe man auch in dem Interview mit Bürgermeister Peter Klepel erfahren, dass man gegen den Verkauf eher hätte Einspruch erheben können. Wie aber könne man gegen etwas protestieren, wenn man von einer Sache nur gerüchteweise erfahre? Wenn jeder wegen eines Gerüchts sofort auf die Barrikaden steige, komme man wahrscheinlich zu nichts anderem mehr. „Auch uns fehlte der Glaube, dass an dieser Sache etwas dran ist. Erstaunt waren wir über die Tatsache, dass schon im Dezember alles vom Notar erledigt wurde. Was uns aber die ganze Zeit fehlt, ist, doch einmal darüber zu reden, welchen Sinn diese Gasse heutzutage noch hat. Wenn schon der wichtige Hinweis auf die Historie dieser Gasse nicht ausreicht, haben wir noch eine Anregung: Es ist bekannt, dass es im größten Teil unserer Ortschaft aus baulichen Gegebenheiten keine Fußwege gibt. Wer zu Fuß gehen muss, nimmt die Dorfstrasse bis zur Großen Gasse, um danach in die Kleine Gasse abzubiegen, um so zum Beispiel zum Friedhof zu kommen. Von unseren älteren Mitbürgern, die nicht mehr ganz so fit sind und auf diverse Gehhilfen angewiesen sind, war überhaupt noch keine Rede. Dass junge Menschen mit dem Thema Altwerden und Friedhof nicht soviel anfangen können, sei entschuldigt. Wir waren auch mal jünger. Für die Jugend sind 300 Meter Umweg nichts. Für die Alten kann diese Strecke schon sehr anstrengend werden.“