Zu einer Gedenkstundefür die Opfer des Nationalsozialismus und des Holocausts hatten gestern das Torgauer Johann-Walter-Gymnasium und das Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ Torgau) die Schüler der 11. und 12. Klassen eingeladen. Anlass war der 27. Januar, der Gedenktag und auch gleichzeitig Internationaler Holocaust-Gedenktag ist. Schulleiter Peter Nowack und Elisabeth Kohlhaas vom DIZ erinnerten in ihren Reden an die Geschehnisse vor 77 Jahren und die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz. Der 27. Januar ist in der Bundesrepublik Deutschland (erst!) seit 1996 offizieller Gedenktag. In einem Grußwort an die jungen Erwachsenen machte die Torgauer Oberbürgermeisterin Romina Barth (CDU) Mut, nicht wegzuschauen und einzugreifen, wenn Menschen, Bürger wegen ihrer Religion, ihres Glaubens, Nationalität und Hautfarbe angegriffen, beleidigt oder diffamiert werden. Barths klare Worte sind gleichzeitig eine Aufforderung: „Seien und bleiben Sie mutig!“ Nicht ohne Grund, denn vieles von damals hat mit dem Heute zu tun: In der aktuellen Zeit wird in unserer Gesellschaft viel zu oft Nationalsozialismus, Vertreibung, werden Gräueltaten deutscher Nationalsozialisten gegen Juden, Russen, Deutsche und Menschen anderer Nationalitäten sowie anderen Glaubens verharmlost, geduldet und von einer Minderheit sogar geleugnet. „Die Erinnerung darf nicht enden!“, so der deutliche Appell von Schulleiter Peter Nowack an die Anwesenden der rund neunzigminütigen Gedenkstunde in der Aula des Gymnasiums, die musikalisch von Ina Bär und den drei Cellistinnen und Cellisten Charlotte Pagels, Albert König und Joschka Wetzer musikalisch und von Schülern mit Redebeiträgen sowie Lesungen umrahmt wurde.