Schon lange kämpft Bürgermeister René Vetter darum, dass in Ostelbien wieder standesamtliche Trauungen vollzogen werden können. Dazu ließ sich das Oberhaupt im vergangenen Jahr eigens zum Eheschließungs-Standesbeamten ausbilden. Inzwischen ist man auch bei der Suche nach einer passenden Örtlichkeit fündig geworden.
„Wir können einen prachtvoll hergerichteten Raum auf dem Grundstück ,Ockerts Hof’ in der Ernst-Thälmann-Straße als Trauzimmer nutzen“, freut sich René Vetter. Ein Foto, das er neulich in sozialen Medien postete, sorgte bereits für Erstaunen und für Begeisterung. Zu sehen ist ein stilvoll ausgestatteter Festsaal, der sich für Hochzeiten förmlich anbietet. „Gemeinsam mit Vertretern des Landratsamtes Nordsachsen, des Standesamtes Torgau und der Gemeinde Beilrode waren wir inzwischen mehrfach vor Ort und haben uns intensiv mit Familie Winkelmann abgesprochen“, so Vetter. Die Grundstücksbesitzer, die die Räume ohnehin für private Feiern anbieten wollen, könnten sich hier auch Trauungen sehr gut vorstellen. Auch die Verantwortlichen von Landratsamt und Standesamt äußerten keine Bedenken. Ziel sei, dass das Trauzimmer ab 1. Juli dieses Jahres nutzbar sein soll. Gleich nachdem der Bürgermeister das Foto mit dem stilvollen Ambiente veröffentlicht hatte, gab es die ersten zwei Anmeldungen für standesamtliche Trauungen im zweiten Halbjahr in Beilrode. „Als Eheschließungs-Standesbeamter darf ich die Zeremonie durchführen, alle Vorabsprachen laufen jedoch über das Standesamt in Torgau“, erklärte René Vetter. Nach den positiven Gesprächen in Bezug auf das Trauzimmer sind die Details demnächst noch per Vertrag festzuhalten. Die ursprüngliche Absicht der Gemeinde Beilrode, standesamtliche Trauungen in der Heilandskirche durchzuführen, war übrigens nicht umsetzbar. „Allerdings dürfen hier freie Trauungen stattfinden. Auch da gibt es bereits einen festen Termin im Juni, wo ich als Trau-Redner fungiere“, so der Bürgermeister, der sich über das Interesse in der Bevölkerung freut.
Karsten Winkelmann von „Ockerts Hof“ betonte wiederum gegenüber TZ, dass das Grundstück derzeit noch Baustelle sei. Schritt für Schritt und mit viel Liebe zum Detail werden ein roter und ein grüner Salon im barocken Stil hergerichtet. Karsten Winkelmann hat den Familiensitz 2007 von den Großeltern übernommen und zusammen mit Ehemann Andreas vor rund zwölf Jahren erste Umbauarbeiten eingeleitet. Inzwischen wurden schon viele Ideen verwirklicht.