Torgau Ein schnittiges Sportboot ist dieses klumpige Baggerschiff nun wirklich nicht. Trotzdem quetscht sich die "Torgau" am Dienstagmorgen in das kleine Hafenbecken - so gut und elegant es mit einer Länge von etwa 30 Metern eben geht. Mit einem Baggerausleger geht es dem im Hafenbecken abgelagerten Schlick Schaufel für Schaufel an den Kragen.
Roland Siering vom Wasser- und Schifffahrtsamt Torgau gibt an, dass etwa 130 Kubikmeter Sedimente und Gestein entfernt werden. Dabei werde der Grund des Beckens um bis zu 60 Zentimeter vertieft, damit kleinere Schiffe auch bei Niedrigwasser ohne Probleme festmachen können.
Auf Grund der beengten Situation legt der Bagger seine Fracht zunächst auf dem sogenannten Leitwerk ab. Dieses grenzt das Hafenbecken von der Elbe ab. Erst danach kann das Material auf eine Schute verladen, um in Untiefen des Stroms verklappt zu werden. Das Wasser- und Schifffahrtsamt Torgau sei dabei im Auftrag der Stadtverwaltung tätig.
Der Wasserwanderrastplatz - das Wort Sportboothafen geht ein wenig lockerer über die Lippen - war im Jahre 2019 anlässlich des Elbe Day mit einem großen Hafenfest eingeweiht worden. Ruderverein und Kanuten ließen hierbei unter anderem bemannte Pappboote von der Leine. Seit 2017 war an dem Rastplatz gearbeitet worden.
Dass schon drei Jahre nach der Eröffnung das erste Mal der Grund ausgebaggert werden musste, sei nach Angabe Roland Sierings nicht ungewöhnlich. Künftig sei angedacht, die Arbeiten im 5-Jahres-Rhythmus zu wiederholen.