Torgau In der Evangelischen Kirchgemeinde Torgau absolviert Sebastian Schäffner innerhalb von zweieinhalb Jahren sein Vikariat. Im September begann es mit einem halbjährigen Schulpraktikum an einem Hallischen Gymnasium mit Religionsunterricht. Nach bestandener Prüfung ist er inzwischen in Torgau. Als Pfarramtsanwärter lernt er in dieser Zeit bei Pfarrerin Christiane Schmidt alles, was ein Pfarrer im Gemeindealltag alles an Handwerkszeug benötigt, wie vielschichtig die Arbeit ist und auch, welche Verantwortung er insbesondere in der seelsorgerischen Arbeit hat.
Zu Ostern hat Sebastian Schäffner seinen ersten eigenen Gottesdienst vorbereiten und abhalten können. Das Thema Auferstehung hat ihn schon immer sehr beschäftigt und sie ist auch Thema seiner Diplomarbeit beim Theologiestudium. Anzutreffen wird er auch auf dem Landesgartenschaugelände sein, wenn er Andachten im Kirchenwäldchen übernimmt, wie am Mittwoch oder morgen. Da hat er auch die Elbe mitunter im Blick. Der Fluss hat ihn schon einmal auf einer seiner Lebensstationen begleitet, als er in Magdeburg lebte, arbeitete, dort eine eigene Familie gründete.
In einem Dorf Emersleben bei Halberstadt ist der 43-Jährige geboren und in einer Pfarrerfamilie mit sechs Geschwistern aufgewachsen. Von Kindheit an hat er sich schon in der christlichen Jugendarbeit engagiert. "Aber der Entschluss, Pfarrer zu werden, den habe ich erst später getroffen", erzählt er. "Ich habe Industriekaufmann gelernt und dann als Buchhalter auch in einem Baubetrieb gearbeitet. In dieser Zeit war ich ehrenamtlich in verschiedenen Funktionen und Ämtern in der Gemeinde oder dem CVJM engagiert und es nagte oft an mir der Wunsch, als Pfarrer oder Gemeindepädagoge voll in die kirchliche Arbeit einzusteigen."
Erst mit 32 Jahren habe er sich dann entschieden, Theologie zu studieren. Da war er bereits Vater zweier Zwillingsmädchen und mit einer Lehrerin verheiratet. Zum Studium zog die Familie nach Leipzig, lebt inzwischen im Osten der Stadt. Das bedeutet für Sebastian Schäffner zwar etwas Fahrerei nach Torgau, aber das nimmt er in Kauf, denn nach bestandenen Vikariat wird ihn die Landeskirche in eine Pfarrei entsenden. Wohin, das ist offen und wird es erst kurz vor Ende erfahren. Dann müssten alle wieder umziehen, dass möchte er seinen Erstklässlerinnen ersparen.
In seiner Freizeit hat sich der 1,92 Meter große schlanke Mann nicht nur in kirchlichen Gruppen engagiert. Im Sport hat er Herausforderungen wie auch den Ausgleich beim Marathonlauf gesucht. Schäffner war Starter 2010 beim historischen Jubiläumslauf von Marathon nach Athen. Statt Marathonlauf prägen nun Aktivitäten mit der Familie und ehrenamtliches Engagement in einem Hilfsverein für die Ukraine in den letzten Jahren seine Freizeit. Darüber wird er am Sonntag beim Elbe Day Gottesdienst erzählen.
"Ich glaube, dass die kommende Zeit gute und wichtige Erfahrungen für mich und die Gemeinde bereithält und ich viele Menschen in Torgau und Umgebung kennenlernen werde, dies ist im Grunde mein Hobby. Auch freue ich mich darauf, in einer Gemeinde zu arbeiten, die so viel Freude an der Kirchenmusik hat, ein Bereich, in dem ich noch besonders lernen kann."