Rosenfeld Der Titelverteidiger aus Dresden ließ auf dem Standortübungsplatz der Bundeswehr nahe Rosenfeld nichts anbrennen: Souverän verwies das Team "Heimatschutzkompanie Sachsen" gleich drei Mannschaften der Münchener Bundeswehruniversität auf die nachfolgenden Plätze und holte sich somit den diesjährigen Elbebiber-Pokal.
Insgesamt 12 Teams mit jeweils vier Teilnehmern gingen am Samstagmorgen in der Annaburger Heide ins Rennen um den traditionsreichen Wettbewerb der Reservisten-Landesgruppe Sachsen. Neben Reservisten aus drei Bundesländern gingen auch reine Soldaten-Teams sowie Studierende der Bundeswehruniversität auf den 12,6 Kilometer langen Rundkurs. Knapp die Hälfte der Strecke machte nach der Überprüfung des Marschgepäcks gleich zu Beginn ein Leistungsmarsch aus. Inklusive Waffe schleppte so jeder Teilnehmer mindestens 15 Kilogramm durch den Wald. Sechs Stationen mussten die Teilnehmer ansteuern. Begleitend kam das Orientieren im Gelände dazu, was unter anderem über eine Wegbeschreibung oder auch die Angabe von Marschkompasszahlen gelang.
Zwölf Teams mit jeweils vier Teilnehmern gingen in der Annaburger Heide an den Start. Unter anderem war ein Leistungsmarsch gefordert. (Landeskommando Sachsen)
Nicht nur die Motivation der aktiven Teilnehmer war hoch. Auch Gunter Scharf, der Vorsitzende der Reservisten-Landesgruppe, brannte angesichts des coronabedingten zweimaligen Ausfalls auf den Wettkampf, zu dem auch Vertreter befreundeter Reservistenvereinigungen aus Ungarn und Tschechien begrüßt werden konnten. "Der Elbebiber ist zweifellos ein Höhepunkt in der Arbeit unserer Landesgruppe", sagte Scharf, der im vergangenen Jahr den Posten des Vorsitzenden für vier Jahre übernahm, im Gespräch mit der Torgauer Zeitung.
Gaston Urban, der stellvertretende Kommandeur des Landeskommandos Sachsen, rückte den Leistungsvergleich ins aktuelle politische Geschehen. "Wir befinden uns in einer Zeit des weltpolitischen Umbruchs", sagte er. Der rücksichtslose Angriff Russlands gegen die Ukraine werde die Realität in der Gesellschaft und somit auch in der Bundeswehr nachhaltig verändern. Durch den Kernauftrag der Bundeswehr - nämlich die Verteidigung - wachse auch die Bedeutung der Reserve. Allein die sächsische Landesgruppe der Reservisten zählt aktuell 1800 Mitglieder.
"Ohne die Reserve geht bei der Bundeswehr aktuell nix", blickte auch Gunter Scharf auf die Rolle der Organisation. Von einer Kaltstartfähigkeit sei die Bundeswehr aktuell noch weit entfernt. Mit der Vorbereitung auf Wettkämpfe wie den Elbebiber stünden die Reservisten Gewehr bei Fuß.
Wie gut die Zusammenarbeit zwischen Reservisten und - in diesem Falle - der Luftwaffe funktioniere, zeige sich an der sehr engen Kooperation der Sachsen mit dem Hausherrn des Übungsplatzes - dem Einsatzführungsbereich 3 des Bundeswehrstandorts im anhaltischen Holzdorf. Er kenne andere Beispiele, so Scharf, wo Reservisten große Schwierigkeiten hätten, ihre Fähigkeiten zu trainieren.
Bei der Siegerehrung am Abend spielten übrigens auch Blumen eine tragende Rolle: Die Betreibergesellschaft der Torgauer Landesgartenschau überreichte Mützen, Liegestühle und Eintrittskarten als Sonderpreise für die Erstplatzierten.
Auf die Wettkampfteilnehmer wartete neben einem Leistungsmarsch auch ein Wertungsschießen, der Umgang mit einem Funkgerät, eine Sanitätsdienstaufgabe, das Überwinden eines Hindernisses sowie ein Fitnessparcours.