Fußball Nachdem am vergangenen Samstag der große Pokaltag der Amateure plus das Pokalendspiel im DFB-Pokal ganz Fußball-Deutschland in seinen Bann gezogen hat, wird es am heutigen Mittwoch etwas lokaler und dennoch nicht minder spannend. Traditionsgemäß ist der Mittwoch-Abend vor Christi Himmelfahrt den beiden nordsächsischen Pokalfinalisten vorbehalten, um den Sieger des TZ-Bärenpokals auszuspielen. Und der Rahmen dazu könnte auch in diesem Jahr kein besserer sein - Knapp 1000 Tickets gingen im Vorverkauf über den Ladentisch, beste Anstoßzeit 20.45 Uhr unter Flutlichtatmosphäre, zwei Top-Teams der Nordsachsenliga, die darüber hinaus ihre Ortschaften und Fangemeinden mobilisieren konnten sowie ein mutmaßlich mitspielender Wettergott schaffen beste Voraussetzungen für ein attraktives spannendes Finale.
Dabei scheinen sich die Wermsdorfer pudelwohl am Rande des Hafenbeckens der Elbe zu fühlen, sind nach 2020 (5:4-Erfolg im Elfmeterschießen gegen Hartenfels Torgau) sowie 2021 (2:1-Erfolg gegen Beilrode nach Verlängerung) nun schon zum dritten Mal in Folge im Finale und streben naturgemäß eine weitere Titelverteidigung an. Doch der Weg in dieses Endspiel war ein herausfordernder. Im Viertelfinale mussten die Kupfer-Mannen daheim gegen Dahlen in die Verlängerung, wo sie letztlich das bessere Ende für sich hatten. Und im Halbfinale wartete mit Oschatz das nächste Süd-Derby, wo die Blau-Weißen auch einen Rückstand drehen mussten, um am Ende mit 2:1 das Finalticket zu buchen. Für die Begegnung heute scheinen sie minimalst in der Pole- Position zu sein. Die gemachten Erfahrungen in den letzten Jahren, vor allem die besondere Anspannung ob der ungewohnten Atmosphäre, sollten einen Vorteil für die Hubertusburger darstellen. Und nur zu gut erinnert man sich in Wermsdorf an das Liga-Hinspiel, dass die Wermsdorfer mit 3:0 in Süptitz gewinnen konnten.
Auch beim SV Süptitz kennt man dieses Ergebnis, wird aber dagegenhalten, dass dies im September letzten Jahres zustande gekommen ist und die Truppe sich in den letzten Monaten schon beachtlich weiterentwickelt hat. Dazu trugen sicher auch die ebenfalls komplizierten Aufgaben im Pokal bei. Im Viertelfinale behielt die Kessel-Elf im Derby mit dem TSV Schildau erst nach Elfmeterschießen die Oberhand, das nach Verlängerung gewonnene Halbfinale bei den Alten Herren von Zwochau und Glesien sollte dann vor allem körperlich alles abverlangen. Doch diese Partie brachte ob der zum Teil überharten Spielweise der Gastgeber Verletzungen mit sich. So kann Sturm-Routinier Rico Drabon das Finale mit gerissener Achillessehne nur vom Spielfeldrand aus beobachten, sein Ausfall ist für den SVS ein herber Verlust. Doch in Süptitz rückt man dadurch noch enger zusammen, bereits in der vergangenen Ligaspielen sprangen Akteure wie Tom Schwarzenberg, André Werner um die erfahrenen Kicker wie Stefan Vogel und Robert Mühlbach in die Bresche. Die Generalproben am vergangenen Wochenende sollten beiden Mannschaften den letzten Auftrieb für dieses Duell gegeben haben.
Während Wermsdorf sich in Bad Düben mit 8:0 warmgeschossen hatte, bezwang Süptitz die SG Zschortau in heimischen Gefilden recht souverän mit 2:0. Doch mehr als nur ein gutes Gefühl und die Gewissheit, defensiv sehr ordentlich und stabil agieren zu können (Wermsdorf = zweitbeste Defensive, Süptitz = drittbeste Abwehr in der Liga), sagen diese Resultate für den heutigen Abend nicht aus. Wenn der Final-Referee Florian Taychert am 20.45 Uhr erstmalig in seine Pfeife bläst und die Partie eröffnet, sind all diese Themen Makulatur, zählen nur noch Tagesform, geistige Frische, eine Brise Coolness und womöglich das ein oder andere Quäntchen Glück. Sollte es wie bei den "Großen" nach 120 Minuten noch keinen Sieger geben, wird die Entscheidung vom Punkt aus fallen müssen.
So könnten sie auflaufen:
Süptitz mit: Weber - Geissler, Grieser (?), Th. Melichar, Smolla, Melzer, Vogel, Schwarzenberg, Werner, A. Melichar, Mühlbach
Reserve: Meyer, Horn, Lorenzo-Valiente, Jörke, Blume, Hagen
Wermsdorf mit: Robyn Staude - P. Kupfer, D. Weidner, P. Weidner, Keller, Hoffmann, Ziegler, Bechert, Münch, Robby Staude, Beckedahl
Reserve: Schönitz, M. Thomas, Eckert, Siebert, Köppe
Im Vorspiel (18 Uhr Anstoß) stehen sich die Spieler des SV Concordia Schenkenberg und der Spielgemeinschaft Oschatz/Dahlen gegenüber und wetteifern um den Kreispokal der A-Junioren. Die Schenkenberger reisen mit rund 100 Fans an und werden ihr Team ordentlich pushen.
Parkmöglichkeiten:
Im Umfeld des Torgauer Hafenstadions (Zufahrt nur mit Sondergenehmigung) gibt es nur begrenzte Parkmöglichkeiten. Zuschauer, die mit dem eigenen Auto anreisen, können die Parkplätze an der Sporthalle am Wasserturm und von Kaufland (Dahlener Straße) nutzen.