Torgau Sie wollen die Geschicke der Stadt lenken: Amtsinhaberin Romina Barth (CDU), Michael Bagusat-Sehrt (Linke) und Henrik Simon (unabhängiger Bewerber). Doch in welche Richtung? Welche Schwerpunkte wollen sie setzen? Die TZ fragt die drei Bewerber. In einer Serie zur Wahl präsentieren wir ihre Vorstellungen. Heute:
Kultur und Sport
Henrik Simon:
Zur Frage "Sanierung ,Kreisi'" oder "Neubau Veranstaltungshalle": Wirtschaftlichkeitsprüfung für beide Varianten wichtig
Kreiskulturhaus: Für Sanierung spricht die hohe Identifikation vieler Bürger mit ihrem "Kreisi". Nachteil: Keine Erhöhung der Besucherzahl möglich. Problem auch: Bislang nur zu 26 Prozent in städtischer Hand
Neubau Veranstaltungshalle: Vorteil wäre eine Erhöhung der Plätze auf bis zu 1000 für größere, attraktivere Veranstaltungen, Tagungen und Kongresse. Kombination mit 4-Sterne-Hotel am Festplatz sinnvoll. Problem: Zukunft des "Kreisis" dann offen und Hochwasserschutz vermutlich unzureichend, Investor müsste gefunden werden
Abstimmung und Koordination aller in Torgau tätigen Vereine: Torgau hat mit dem KAP und Torgau Kultur zwei sehr gute große Akteure und viele kleinere Vereine, die attraktives Programm bieten. Bislang fehlt es an übergeordneter Planung der Aktivitäten und gemeinsamer Vermarktung, zum Beispiel ein Jahresplan für alle Akteure
Glacis jenseits des Bahnhofs weiter entwickeln, zum Beispiel Schaffung neuer Wege und Bänke
Erweiterung der Schwimmhalle um ein Außenbecken oder einen Außenteich. Vorteil: Im Winter auch als Eislaufbahn nutzbar
Michael Bagusat-Sehrt:
Kreiskulturhaus sanieren statt Konzerthalle neu bauen. Grund: Kapazitäten ausreichend, hohe Identifikation der Torgauer mit ihrem "Kreisi"
Langfristige Mietverträge zwecks Planungssicherheit für IG Rock im Brückenkopf. Torgau ist europaweit bedeutende Punk-Hochburg
Tolle, breit aufgestellte Kulturlandschaft - aber brauchen eine Kultur- und Tourismusfirma, die alles bündelt, als Eigenbetrieb oder GmbH. Jetzt Zersplitterung in Vereine, Verbände, Organisationen, Stadtwerke (TIC)). Idee: Zusammen agieren statt einzeln und eventuell in Konkurrenz zueinander
Neue, übergeordnete Kultur- und Tourismusfirma kann schlagkräftiger agieren und werben. Brauchen Tourismus-Vermarktungsvertrag mit umliegenden Gemeinden im Altkreis Torgau, zum Beispiel Urlaubsregion Torgau mit Dübener und Dahlener Heide (Ziel unter anderen: Existenzgründungen ermöglichen)
Großveranstaltungen unterstützen, indem man gute Rahmenbedingungen schafft
Bolzplätze in Stadt und Ortsteilen erhalten
Nicht mehr benötigte kleine Skateranlage in Welsau aufbauen
Internationalen Jugendaustausch auf Sportvereins-Ebene fördern
Romina Barth:
Sanierung "Kreisi" oder Neubau Mehrzweckhalle: Entscheidung mit Hilfe von Bürgerbeteiligung, zum Beispiel Workshops. Persönliche Meinung: Hänge mit dem Herzen am alten "Kreisi", aber Neubau hätte Potenzial für neue Zielgruppen. Entscheidung auch abhängig von Förderung
Alle kulturellen Vereine besser vernetzen, zum Beispiel Netzwerktreffen
Regelmäßig Jugenddisco im "Kreisi", etwa einmal im Monat
Großes Fest zur 1050-Jahr-Feier im Jahr 2023
Kostenfreie Probe- und Kreativräume im Brückenkopf
Unterstützung für neuen Kunstrasenplatz des SC Hartenfels
Neue Sport- und Freizeitflächen in den Ortsteilen
Mehr Geld für Kinder- und Jugendliche im Vereinssport. Deshalb Erweiterung der Jugend- und Sport-Richtlinie
Viele hochwertige kulturelle Aktivitäten (zum Beispiel KAP, Kentmann-Verein, Jugendwerkhof) - wichtiger Freizeitwert für Bewohner und Gäste
Wichtig: Alle Kultur- und Sportvereine weiter fördern