Fußball Im vorletzten Spiel der Saison bestanden noch immer theoretisch die Möglichkeit auf den Klassenverbleib. Doch gegen Borna war zwingend ein Sieg von Nöten gewesen, um am Konkurrenten LVB Leipzig im Fernduell vorbei zu ziehen und darüber hinaus etwas für die Quotientenregel (Punkte je Spiel) zu tun, die mutmaßlich über den Abstieg der vier Viertvorletzten der Landesklasse-Staffeln entscheidet. Doch daraus wurde mal wieder nix.
Die Partie begann so gar nicht nach Plan: Leon Besser rutschte beim Zweikampf-Versuch im eigenen Strafraum leicht weg, traf dabei seinen Gegenspieler regelwidrig, was einen frühen Elfmeter zur Folge hatte. Bornas Knipser Almoussa ließ sich die Chance nicht entgehen und traf zum frühen 1:0. Noch schwieriger wurde der Weg wenige Minuten später, als der Schütze vom ersten Tor mustergültig in die Schnittstelle zwischen Hüter und Abwehr bedient wurde und mit einem gekonnten Lupfer den herauseilenden Tristan Hoigt überwand. Dieser Zwischenstand und auch die Torgauer Leistung bis zu diesem Zeitpunkt ließen nichts Gutes erahnen und gaben wenig Anlass zur Hoffnung. Zumal die Offensivaktionen oftmals in den Ansätzen stecken blieben, einige Abschlüsse aus der Ferne waren oftmals nur von geringer Gefahr.
Doch nach der Trinkpause bei 34,5° Celsius im Schatten und auf dem Feld mutmaßlich deutlich mehr, fanden sich die Elbestädter etwas besser zurecht. Nick Bornmann hatte nach einer halben Stunde dann auch die Möglichkeit zum Anschlusstreffer, sein straffer Abschluss aus 14 Metern von halbrechter Position entschärfte der gute BSV-Hüter. Auf der Gegenseite hielt Hoigt bei zwei Kontern sein Team am Leben, doch fast mit dem Pausenpfiff war auch er ein drittes Mal machtlos als wieder ein Ball in den Rücken der Abwehr diese aushebelte und Brehmert gefühlvoll ins lange Eck zum 3:0 traf. Dies war ein weiterer Stich ins gebeutelte Torgauer Mark, doch die Umstellungen sollten unmittelbar nach Wiederbeginn schon für deutlich mehr Furore sorgen. Der frisch eingewechselte Freymuth klaute dem letzten Mann das Leder, lief frei auf den Kepper zu, scheiterte aber an jenem (46.). Nur Sekunden später tauchte selbiger Akteur wieder im Strafraum auf, wurde für alle Beteiligten sehr deutlich zu erkennen nieder gerissen, der Elfmeterpfiff blieb jedoch aus. Der Hausherr war nun mehr denn je angestachelt, Borna schien kräftemäßig auch nicht mehr sehr viel zusetzen zu können. Routinier Patrick Tänzer, der im Vorfeld der Partie aus dem Team der ersten Mannschaft verabschiedet wurde und seine überaus erfolgreiche Karriere in der zweiten Mannschaft ausklingen lässt, zeigte letztlich noch einmal das Alter nicht vor Toren schützt und stellte auf 1:3. Fortan spielte nur eine Mannschaft und brachte den Gast das ein und andere Mal in Verlegenheit. Nach der neuerlichen Trinkpause stellte Arne Leutnitz dann auf 2:3, sodass 20 Minuten vor Ultimo noch alles möglich schien. Zumal die Gäste ab der 79. Minute nach einer gelbroten Karte in Unterzahl weiter machen mussten. Aber Borna verdichtete den Strafraum mehr und mehr und auch die Torgauer Kräfte und damit die Präzision ließen naturgemäß nach. Einige Halbchancen stellten sich noch ein, doch die zwei benötigten Treffer im Fernduell mit LVB Leipzig sollten nicht mehr fallen, sodass eine weitere Partie ohne Sieg verbucht werden muss.
Torgau: Hoigt - Michalari, Bornmann, Meißner, Gerlach, Uhl, Besser, Scaruppe, Spinn, Leutnitz, Tänzer; TF: 0:1/0:2 Almoussa (8./16.), 0:3 Brehmert (45.+5), 1:3 Tänzer (60.), 2:3 Leutnitz (72.); SR: Dominic Biljesko; ZS: 85