Mit dem Festgottesdienst in der Stadtkirche Sankt Marien begann für die Torgauer, allen voran Oberbürgermeisterin Romina Barth, ein bunter Tag vielfältiger Museums- und Führungsangebote. Pfarrerin Christiane Schmidt griff das Motto des Festtages „Macht und Pracht“ in ihrer Predigt auf. Sie appellierte an die Gemeindemitglieder, die individuelle Macht doch jeweils zur Unterstützung und Hilfe für jene am Rande der Gesellschaft, die als Flüchtlinge herkamen oder für orientierungslose Halt suchende Krawallmacher der letzten Tage wie auch für Schwache und Kranke im persönlichen Umfeld einzusetzen. Dazu gehöre auch, die baulichen Vermächtnisse unserer langen Kultur zu erhalten und zu pflegen und im Sinne des Denkmalstages ins kollektive Bewusstsein zu rücken.
Auf dem Hof von Schloss Hartenfels begann 10 Uhr die große Festveranstaltung mit der Begrüßung offizieller Würdenträger durch Ministerpräsident Stanislaw Tillich. Neben dem Nordsächsischen Landrat Kai Emanuel und seinem Amtsvorgänger Michael Czupalla lauschten in der ersten Reihe unter anderen noch die Landräte der Kreise Elbe-Elster und Konstanz, Christian-Heinrich Jaschinski und Frank Hämmerle den Worten des sächsischen Landesvaters. „Ich habe große Zweifel, dass Schloss Hartenfels jemals so schön war, wie heute, nach fast 20 Jahren Sanierungs- und Restaurierungsarbeit.“ schwärmte Tillich im Hinblick auf die erneute Belebung der einstigen kurfürstlichen Gemächer durch die neue Dauerausstellung „Standfest. Trinkfest. Bibelfest. Johann Friedrich I. Der letzte Ernestiner Kurfürst“.
Das Wort „Denkmal“ sei ein Imperativ aus zwei Wörtern, so Tillich. Deshalb sei es ihm auch persönlich ein großes Anliegen, die Förderpolitik im Bereich Denkmalschutz weiter zu stärken und auch in der Gesellschaft durch Initiativen wie den Sächsischen Kinder- und Jugenddenkmalpreis bekannter zu machen. Jener Preis wurde schließlich von Landeskonservatorin Prof. Rosemarie Pohlack an die Teilnehmerklassen der Kemmlerschule Plauen, der Oberschule Lommatzscher Pflege und des Lößnitzgymnasiums Radebeul für ihre Projekte zu jeweils einem adoptierten Denkmal ihrer Umgebung verliehen.
Ein Tag für die ganze Familie Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnungsveranstaltung durch die Sächsische Bläserphilharmonie Bad Lausick.
Im Anschluss wurden der Ministerpräsident und ausgewählte Ehrengäste vom Geschäftsführer der Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten gGmbH, Dr. Christian Striefler, und dem Kurator der neuen Dauerausstellung, Dr. André Thieme durch die Kurfürstlichen Gemächer im Flügel B des Schlosses geführt.
Ab dem frühen Nachmittag war die Schau dann auch für die Allgemeinheit geöffnet, während auf dem Hof unterm Fenster des schönen Erkers das Live-Musikprogramm der „Synkopenmuffel e.V“ den Auftakt des Familienprogramms markierte. Zahlreiche Führungen und Live-Tanz- und -Konzerthighlights rundeten den Tag in Kombination mit dem Treiben zwischen verschiedenen Info- und Kulinarikständen ab. Auch die Kaffeetafel des Sächsischen Landfrauenverbandes e.V. war ein Volltreffer zur nachmittäglichen Pause.