Dienstag, 28. März 2023
Mittwoch, 17. Januar 2018

Biker wollen Kinder zum Lächeln bringen

Solch ein Bild sieht man selten: Motorradfans als Weihnachtsmänner verkleidet, die durch Torgau fahren. Foto: Privat

Elisa Perz

Die Knieschleifer Nordsachsen planen am 1. April eine besondere Aktion: Sie wollen Kinderheime mit Geschenken überraschen. Und dies in einer ganz besonderen Verkleidung …

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Nordsachsen. Die Knieschleifer Nordsachsen sind eine bunte Gruppe. Sie kommen aus den verschiedensten Städten, von Torgau über Riesa bis hin nach Leipzig. Sie sind unterschiedlich alt – von 16 bis 56 Jahren ist jede Generation vertreten – und sowohl Frauen als auch Männer mischen bei ihnen mit. Doch eine Sache verbindet alle der mehr als 100 Mitglieder: Motorradfahren ist ihre Leidenschaft.

„Wenn ich den Wind beim Fahren spüre, überkommt mich jedes Mal ein Gefühl von Freiheit. Das ist unbeschreiblich“, schwärmt Jens Müller. Der Oschatzer hat diese Leidenschaft bereits vor 20 Jahren für sich entdeckt und gehört seit der Gründung der Knieschleifer Nordsachsen im Februar 2017 zu der Motorradgruppe. Seit wenigen Tagen ist er nun sogar der neue erste Ansprechpartner.
 
Zusammen fahren die Biker regelmäßig auf Touren. „Wir übertreiben es aber nie und nehmen auch niemanden bei uns auf, der ständig am Rasen ist“, versichert der dreifache Familienvater. Bei ihren Fahrten beschränken sie sich nicht nur auf Deutschland. So zieht es sie beispielsweise auch häufiger nach Tschechien. „Es haben nie alle Zeit. Aber wenn jemand Lust hat, eine Runde zu drehen, fragt derjenige einfach per Facebook oder Whatsapp an, wer ebenfalls mitkommen möchte. Manchmal entstehen die Treffen ziemlich spontan.“


Die rund 30 Motorradfreunde machten am 23. Dezember auch Halt auf dem Torgauer Marktplatz.

Solch eine spontane Idee kam der Truppe auch im vergangenen Jahr. Am 23. Dezember zogen rund 30 Mitglieder verkleidet als Weihnachtsmänner und Rentiere durch Torgau und zauberten mit dieser Aktion vielen Menschen ein Lächeln ins Gesicht. Der 36-Jährige erinnert sich noch ziemlich genau an diese besondere Fahrt: „Es war eigentlich einfach als Spaß gedacht. Einer von uns kam plötzlich mit dem Vorschlag daher, und wir fanden den Einfall witzig.“ Doch mit solchen Reaktionen, die sie an diesem Tag erlebten, hatten sie nicht gerechnet. „Überall haben uns die Leute zugewunken, und jeder wollte ein Foto mit uns machen. Besonders die Kinder waren von den Kostümen fasziniert.“ Um die Freude noch zu vergrößern, verschenkten sie zum Schluss  Süßigkeiten an die Kleinen und brachten ihre Augen auf diese Weise zum Strahlen.

Zu Hause kam Jens Müller aufgrund des enormen Zuspruches der Menschen ein Gedanke: Warum sollte man solch eine Aktion nicht wiederholen? „Wir wollen pünktlich zu Ostern, am 1. April, verkleidet als Osterhasen verschiedene Kinderheime der Region aufsuchen und die Kleinen mit Geschenken überraschen“, so die konkrete Idee des Oschatzers. Diese fand bei vielen der Bikerfans großen Anklang, sodass momentan schon ungefähr 40 Mitglieder mit an Bord sind.

Die Osterhasenkostüme werden im Internet bestellt, sieben haben sie bereits. Doch für die Geschenke, die sie in den Heimen verteilen, sucht die Gruppe Sponsoren: „Wir sind jeder Firma, jedem Betrieb und allen Privatpersonen für eine Unterstützung dankbar – sei es finanzieller oder materieller Art.“ Bisher sind sogar schon einige Spenden eingegangen. „Gleich nachdem der Plan stand, haben viele Knieschleifer bei Verwandten, Freunden und Arbeitgebern um Unterstützung gebeten. So kamen bereits einige Spielsachen, drei Geldspenden sowie 250 Kinderhalstücher zusammen.“ Außerdem werde der Riesaer Verein Sprungbrett die Spenden für die Motorradgruppe verwalten.

In dieser Woche steht nun die Aufgabe an, Kontakt mit verschiedenen Kinderheimen aufzunehmen. Maximal fünf sollen es werden. Borna, Strehla, Löbnitz und Falkenberg stehen momentan auf der Liste. „Ich hoffe, dass unser Vorhaben aufgeht und wir vielen Kindern zu Ostern eine Freude bereiten können“, so der Wunsch von Jens Müller.  

Nicht nur als Weihnachtsmänner, sondern auch als Rentiere verkleidet machten sie die Stadt unsicher. Fotos: Privat

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