„Natürlich bedarf es für ein solches Vorhaben Unterstützung – und deswegen bin ich hier“, sagte Schmidt, bevor er die Unterlagen an Barth, die von einer Gesamtinvestition für die LAGA von zehn Millionen Euro sprach, überreichte. Neben der finanziellen Hilfe unterstütze der Freistaat die Stadt dazu mit der LAGA-Gesellschaft. Schmidt betonte zudem, dass das Interesse mittelgroßer sächsischer Städte an einer Ausrichtung der Landesgartenschauen weiterhin groß sei.
„Es ist nicht so, dass wir keine Bewerber haben. Es besteht schon ein Wettbewerb.“ Nur mit guter Teamarbeit gelingt die Umsetzung eines solches Vorhabens. Das traue man Torgau zu. „Wichtig ist auch, dass eine Begeisterung in der Bevölkerung erreicht wird.“ Frank Kupfer, Schirmherr des Events, sprach darüber hinaus von einer „Riesenchance für Torgau. Wir wissen, dass die Landesgartenschauen immer einen unwahrscheinlichen wirtschaftlichen Schub für die Region mitbringen.“ Deswegen müsse an die Einwohner appelliert werden, das Ereignis zu unterstützen.
„Mensch – Natur – Geschichte“ lautet das Motto der Landesgartenschau 2022 in der Großen Kreisstadt. Der Wettbewerb für die Landschaftsarchitekten ist ausgeschrieben, 25 Büros wurden über ein Losverfahren ausgewählt und sind jetzt im Rennen um die Gestaltung des Areals. Ein Gremium, bestehend aus Oberbürgermeisterin, Stadträten und Experten, wird dann einen Sieger auswählen. Der Architektenwettbewerb läuft noch bis April.
Neben dem Glacis, das zwar Hauptbestandteil der Gartenschau sein wird, jedoch aufgrund von Naturschutzrichtlinien nicht umfangreich neugestaltet werden kann, wird sich ein Großteil des Geschehens auf dem aufgegebenen Gelände des ABT-Vereins am Stadtpark abspielen. Dort müssen jedoch umfangreiche Vorarbeiten geleistet werden. Ein Großteil der ehemaligen Gebäude wird abgerissen und entsiegelt. Es soll als Verbindungsstück zwischen Glacis und den Jungen Gärten, die auf dem ehemaligen Bahngelände errichtet werden sollen, dienen. „Wir haben es bewusst dazu genommen, weil das Glacis nicht ausreicht um ein Feuerwerk für die Gartenschau zu entzünden. Hier haben wir viele Gestaltungsmöglichkeiten“, sagte Landschaftsarchitektin Gabriele Seelemann bei einer Begehung des Areals im Beisein von Staatsminister Thomas Schmidt, Schirmherr Frank Kupfer, dem Bundestagsabgeordneten Marian Wendt sowie Oberbürgermeisterin Romina Barth und die aktuelle LAGA-Beauftragte der Stadt Bettina Klein.
Letztere betonte immer wieder den guten Kontakt zu Oschatz. Weiterhin sprach sie von der Oschatzer Vorbildrolle: „Dort wurden große Fußstapfen hinterlassen. Daran wollen wir uns messen.“ Die Bürgerbeteiligung in Oschatz sei dazu ebenfalls besonders gewesen, sagte auch Frank Kupfer. Doch darin würden auch die Torgauer bisher nicht nachstehen, erklärte Oberbürgermeisterin Barth. Bereits eingegangene Ideen seien diesbezüglich ein kleiner Tierpark, ein Skaterpark oder ein Baumwipfelpfad.
Nicht zuletzt betonte Minister Schmidt auch nochmal die Nachhaltigkeit der LAGA. Man sehe noch heute in vielen früheren Ausrichterstädten die Spuren der Gartenschauen. „Unser Fokus liegt zwar auf 2022, aber wir denken auch an die Zeit darüber hinaus“, erklärte er.