Auf ihrem Schulhof parkte ein 15 Tonnen schwerer Doppeldecker. Grün anzuschauen, mit allerlei Kochutensilien auf den auffällig gestalteten Flanken. Klar, dass hier der Name Kochbus Programm war. Gemeinsam mit Martin Schneider wurde in Gruppen jeweils eine Stunde lang geschält, geschnippelt, gekocht, püriert und natürlich probiert.
Und wie schmeckte die selbstgemachte Tomatensoße, die zu den knusprigen Pommes gereicht wurde? „Lecker“, stippte beispielsweise Anna ins Soßenschälchen. Für ihren Nachbarn Emilian war der Geschmack indes gewöhnungsbedürftig. Bei den Pommes jedoch ging bei allen Kindern der Daumen nach oben.
„Geschmack ist eben Geschmackssache“, sagte Kochbus-Manager und Event-Koch Martin Schneider. Ihm gehe es beim gemeinsamen Kochen mit den Kindern darum, über den Faktor Neugier zum Probieren zu animieren. Dass dabei keine Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker verwendet werden, ist Ehrensache. Klingt gut, sorgt aber dafür, dass sich eine derart unkompliziert hergestellte Tomatensoße nicht lange im Kühlschrank hält. „Was für uns gut ist, ist auch für die Bakterien gut“, sagte Schneider. Sein Tipp: Soßenreste sofort einfrieren und in diesem Falle beim nächsten Essen mit ein wenig Apfelsaft wieder aufköcheln.
Weil die Kochstunde für die Zweit- bis Viertklässler auch gleichzeitig Unterrichtszeit war, gab’s am Ende nicht nur rote Tomatenschnuten: Natürlich verließen die Schüler mit Hausaufgaben den umgebauten Linienbus, der einst bei der Berliner Verkehrsgesellschaft seinen Dienst verrichtete. Und jene Hausaufgaben waren stolze 2,5 Kilogramm schwer. „Ihr habt jetzt gesehen, wie einfach Kochen sein kann und wie viel Spaß das macht“, gab Martin Schnieder jedem Schüler unter anderem einen prall gefüllten Kartoffelbeutel mit auf den Heimweg.
Der Kartoffelbus kommt am Donnerstag auch an die Schildauer Grundschule. Am Freitag macht er in Arzberg Halt.