Samstag, 25. März 2023
Dienstag, 8. Oktober 2019

Jochen Heinz und Bettina Klein an der Spitze

Jochen Heinz war auch in der zurückliegenden Stadtratssitzung vor Ort, um sich den Räten kurz vorzustellen.Foto: TZ/Keil

von unserer Redakteurin Elisa Perz

Torgau. Der Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung die Gründung der Durchführungs-GmbH für die Landesgartenschau samt deren Geschäftsführern beschlossen. Auch die Boulderhalle und die Stadthalle waren Thema.

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 Für Torgau macht Jochen Heinz die „20“ noch voll. Zusammen mit Bettina Klein wird der gebürtige Schwabe die Geschäftsführung der „Landesgartenschau Torgau gemeinnützigen GmbH“ übernehmen, die der Vorbereitung und Durchführung der Laga im Jahr 2022 dient. Katrin Arndt soll beiden als Prokuristin zur Seite stehen. Das wurde in der zurückliegenden Stadtratssitzung einstimmig beschlossen, vorangegangen war dieser Entscheidung der Beschluss zur Gründung der Gesellschaft.

Somit steht dem Jubiläum von Heinz nichts im Weg: Am 1. Januar 2020 steht für den 65-Jährigen der 20. Jahrestag als Geschäftsführer einer derartigen Durchführungsgesellschaft an. Dabei wollte er sich zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon in den Ruhestand verabschiedet haben. Doch bisher habe sich kein Nachfolger für ihn gefunden, erklärt er der TZ auf Nachfrage. Für Torgau dreht er deshalb eine Ehrenrunde, danach soll endgültig Schluss sein.

Derzeit noch in Frankenberg im Dienst

Er hat bisher alle Gartenschauen in Sachsen mitorganisiert. Als einziger Mitarbeiter einer Fördergesellschaft des Freistaates wird er von Ausrichterstadt zu Ausrichterstadt geschickt. Derzeit ist Heinz noch in Frankenberg als Geschäftsführer der dortigen Laga-GmbH im Einsatz. Die Gartenschau an sich fand zwar am Wochenende ihren Abschluss, doch nun muss er sich unter anderem um die Abwicklung der Rückbaumaßnahmen und die Kostenabrechnung kümmern.

Am Sonntag übergab Frankenbergs BM Thomas Firmenich den Staffelstab in Form einer Bank, die esbei der Gartenschau in Frankenberg im Grßformat gegeben hatte, an Romina Barth. Foto: Anja Sparmann, Landesgartenschau Frankenberg/Sa. gGmbH

„Es lief sehr gut. Wir haben an die 400 000 Besucher gezählt, mehr als wir erwartet hatten“, zieht der Bautzener Bilanz.
Voraussichtlich ab Februar 2020 wird der Gartenschauexperte in Torgau vor Ort sein und sich seinen Aufgaben in der Großen Kreisstadt annehmen. Dazu zählen zum Beginn beispielsweise der Aufbau der Verwaltungsabteilung für die GmbH, die Suche nach Sponsoren und Ausstellern sowie das Treffen weiterer Abstimmungen mit dem Planungsbüro „Station C23“, was die Bauvorhaben anbelangt. Von größeren Problemen, mit denen er in Torgau konfrontiert werden könnte, geht Heinz momentan nicht aus: „Überraschungen lassen sich nie ganz verhindern. Doch die Erfahrungen aus den letzten Jahren stimmen mich optimistisch. Seit 2002 konnten wir die städtischen Zuschüsse immer um ein paar Prozent drücken.“

Dr. Volkmar Harzer, der Vorstandsvorsitzende des hiesigen Laga-Fördervereins, zeigte sich im Stadtrat in jedem Fall überzeugt von der Leistung des 65-Jährigen. Heinz werde den Vorbereitungen für die Landesgartenschau den richtigen Schwung geben, war sich Harzer sicher. Sowohl für ihn als auch für den Bautzener ist das Thema Nachhaltigkeit ein ganz bedeutender Faktor bei der Laga. „Die Nachhaltigkeit ist im Grunde noch wichtiger als die Gartenschau selbst“, weiß der Geschäftsführer. Bisher sei in allen Ausrichterstädten etwas Bleibendes entstanden, nicht nur Materielles. In Torgau werde das bestimmt nicht anders.

Doch keine Boulderhalle

Einige notwendige Schritte in diese Richtung sind zumindest erfolgt. So gebe es Gespräche mit einem Interessenten, der möglicherweise die Blumenhalle auf dem ABT-Gelände nach der Landesgartenschau nutzen wolle. Das berichtete Oberbürgermeisterin Romina Barth in der vergangenen Stadtratssitzung. Gleichzeitig gab sie dabei eine Änderung bekannt: Bisher sollte die Blumenhalle nach 2022 als reine Boulderhalle Verwendung finden. Das neue Konzept sieht hingegen eine Sport- und Spielscheune mit gastronomischer Versorgung vor. Diesen Wunsch einer Indoorspielfläche als Schlechtwettervariante hätten mehrere junge Familien in Gesprächen mit ihr geäußert, begründete das Stadtoberhaupt die Abänderung. Allerdings könne es nach wie vor sein, dass innerhalb der Fläche eine kleine Boulderecke entstehe. Ein Planer für die Scheune werde derzeit gesucht.

Fördermittel für Schlachthoferwerb?

Eine Abänderung könnte es außerdem in dem Erwerb des ehemaligen Schlachthofareals geben, der im April im Stadtrat beschlossen worden war. Zur Erinnerung: Das Gelände soll im Zuge der Laga umgestaltet werden, ein Teilstück ist für die Stadthalle vorgesehen. Die Kosten für den Kauf der über 11 500 Quadratmeter großen Fläche belaufen sich auf 820 000 Euro. Gedeckt werden sollten die Ausgaben entsprechend der Kalkulation im Frühjahr zu 20 Prozent mit Eigenmitteln der Stadt und zu 80 Prozent mit Fördermitteln aus dem Bund-Länder-Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“. Doch über die aktuell bestehende Richtlinie des Programms kann der Kauf nicht abgewickelt werden. Die Richtlinie sieht nur den Erwerb von Gebäuden als förderfähig an, nicht den Erwerb von Grund und Boden.

Diese Information hatte die Stadtverwaltung Ende Mai dieses Jahres von der Sächsischen Aufbaubank (SAB) erhalten. Derzeit läuft jedoch die Entscheidung über eine Erneuerung der Richtlinie. Sollte diese in Kraft treten, kann der Kauf des Geländes wie geplant zu 80 Prozent gefördert werden. Andernfalls müssen Investitionsmittel für die Landesgartenschau herhalten. Die dazu erforderliche Beschlussvorlage haben die Stadträte zuletzt abgesegnet.

Noch kein Interessent für Kulturhaus

Die Ausschreibung zur Vergabe für den Bau der Stadthalle soll im Übrigen spätestens Ende des Jahres erfolgen. Die Stadt hat sich dafür aufgrund der vorgeschriebenen europaweiten Ausschreibung Unterstützung von einem Betreuungsbüro geholt, um mit dessen Verantwortlichen zu beraten, welche Anforderungen an die Bewerber gestellt werden und dementsprechend in den Ausschreibungsunterlagen vermerkt werden müssen.

Parallel dazu beschäftigt sich die hiesige Verwaltung mit der Frage, wie es nach der Errichtung der Halle mit dem Kulturhaus weitergeht. Ein Interessent für das Kreisi habe sich bisher nicht gemeldet, erklärte Romina Barth auf TZ-Nachfrage. Um eine Lösung zu finden, habe sie Kontakt zu verschiedenen Ansprechpartnern aufgenommen, die mit der Erstellung von Nutzungskonzepten und dem Umbau derartiger Gebäude vertraut seien. Eine Idee, die aus jenen Gesprächen hervorgegangen ist, besteht in einem sogenannten Bürgercafé. „Auf diesem Weg möchten wir gemeinsam mit unseren Bürgern entscheiden, was aus dem Kulturhaus wird“, so die Oberbürgermeisterin. Für sie steht ganz klar fest. „Eine Nachnutzung ist unumgänglich.“ Einen Termin für das Bürgercafé gibt es aktuell noch nicht, er soll aber rechtzeitig bekannt gegeben werden.

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