Torgau. Doch das
SnapSoft -Team verkauft selbst keine Produkte, bietet weder Waren an noch versendet es Bestellungen für andere Unternehmen. Es entwickelt Softwarelösungen für die Händler, die entweder zusätzlich zu einem Laden noch überregional auf einem virtuellen Marktplatz wie Amazon oder Ebay Kunden erreichen wollen. Denn die Bedingungen im „Netz“ sind ganz andere als im Geschäft, wo noch persönlich beraten wird und der Verkäufer „zum Anfassen“ hinter der Theke steht – auch, um gegebenenfalls über den Preis zu verhandeln. Der Preis – ein heißes Thema für beide Seiten des Verkaufstresens. Wird er zu hoch angesetzt, geht der Kunde einfach zum nächsten Laden weiter, ist er deutlich niedriger als bei der Konkurrenz, suggeriert ihm das eine Art undefiniertes Manko. Einen Haken muss es geben, denken sich dann einige – und das auch nicht unbedingt zu Unrecht. So oder so bleibt der Verkäufer wahrscheinlich auf seinem Angebot sitzen oder macht unnötige Verluste durch vermeidbare Fehlkalkulationen.
Das ist auch bei der Verlagerung des Geschäfts in den virtuellen Raum nicht anders. Nur mit dem Unterschied, dass man hier nicht nur die Mitbewerber der Region im Blick haben muss, sondern Hunderte Sortimente mit Tausenden Produkten ähnlichen Charakters, vergleichbarer Leistung und zum Teil sogar desselben Herstellers. Keine Vollzeitkraft der Welt könnte das manuell abbilden und dementsprechend exibel bei der Einstellung der eigenen Waren reagieren. „Dafür sind wir da!“, sagt Clemens Schubert, der in einem „Kämmerlein unterm heimischen Dach“ damit begonnen hatte, an verschiedenen Lösungen für dieses Effzienzproblem vieler Händler zu arbeiten. Der gelernte Programmierer hatte zunächst Software für große Rechenzentren zur Darstellung der Leistung verschiedener technischer Komponenten entwickelt und sich 2013 schließlich durch Zufall und u¨ber die erste entsprechende Anfrage des Torgauer Spielwarenhandels Loebner mit den Onlineversandriesen und den Prozessen der Preisoptimierung beschäftigt. Inzwischen betreut seine Firma SnapSoft circa 500 Unternehmen in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz und ist 2016 vom „Kämmerlein“ in größere und hellere Räumlichkeiten in der Leipziger Straße umgezogen.
„Wir haben das Potenzial zu wachsen, denn der Bedarf der Firmen, ihre Preisstrategien so unkompliziert wie möglich mit entsprechenden Monitoring-Tools abzubilden und eben automatisch an den Markt anzupassen, ist weiterhin gegeben. Es gibt beinahe keine bequemere Art einzukaufen, als es online zu tun, zwei Fünftel der Deutschen kauft mehrmals im Monat etwas bei Amazon ein, sieben Prozent sogar mehr als einmal in der Woche.“
Weil es sich gut anfühle, den Klienten eine wichtige und zeitraubende Sorge individuell angepasst abnehmen zu können, kommen auch alle gern auf Arbeit, unternehmen in der Freizeit was zusammen. „Über neue Kollegen, die Spaß daran haben, die Branche zu entdecken und einen ganz neuen Blick darauf zu bekommen, würden wir uns freuen“, sagt Clemens Schubert.