Über den Verkauf von Weihnachtsbäumen unterhielt sich die Torgauer Zeitung mit Silvio Karczmarczyk, Sprecher des Forstbezirkes Taura:
Herr Karczmarczyk, wie lief denn in diesem Jahr der Weihnachtsbaumverkauf?
Silvio Karczmarczyk: ?Wegen der Corona-Pandemie fand das Ganze nur in abgespeckter Form statt. Wir haben lediglich zwei kleinere Veranstaltungen in Gräfendorf und in Falkenberg durchgeführt und dabei ganz bewusst auf große Werbung verzichtet, um die Besucherzahlen möglichst niedrig zu halten. Die Termine, bei denen mit Ansturm gerechnet wurde, haben wir gänzlich abgesagt. Das betraf beispielsweise den Verkauf in der Kämmerei bei Eilenburg. Denn hier kamen in den letzten Jahren immer zahlreichen Kunden aus dem gesamten Territorium sowie aus der Region Leipzig.
Sie wollten also aus Sicht der Behörde kein Risiko eingehen?
Genau. Wir haben sowohl für Falkenberg als auch für Gräfendorf eigens Hygienekonzepte ausgearbeitet. Desinfektionsmittel standen bereit, es wurde auf Abstand geachtet und es gab diesmal keinen Glühwein- und Speise-Ausschank. Die Bezahlung erfolgte auf Rechnung, so dass kein Bargeld im Umlauf war und am Eingang und Ausgang musste Mund- Nasenschutz getragen werden.
Wie war der Zuspruch?
Wesentlich geringer als in den letzten Jahren. Wir hatten etwa ein Drittel weniger Besucher. Zumeist kamen unsere Stammgäste aus der unmittelbaren Umgebung. Bei beiden Veranstaltungen wurden zusammen etwa 200 Bäume verkauft. In normalen Jahren waren es sonst bei etwa fünf Terminen bis zu 1200 Bäume. Fichten und Tannen standen wieder hoch im Kurs.
Hat das für den Staatsbetrieb irgendwelche Auswirkungen?
Die Bäume, die stehen geblieben sind, versuchen wir im nächsten Jahr zu verkaufen. In unserem Bereich sind zehn Kulturen mit Weihnachtsbäumen vorhanden. Es dürften in Zukunft aber weniger werden, weil die Qualität nach drei Dürre-Sommern enorm gelitten hat. Die Pflanzen sind ausgetrocknet, manche sogar abgestorben. In Roitzsch muss eine Fläche neu bepflanzt werden. Ansonsten spielt der wirtschaftliche Faktor des Baumverkaufes beim Staatsbetrieb nur eine untergeordnete Rolle. Und die Bürger gingen ja nicht leer aus. Private Plantagenbesitzer, Baumärkte und der Handel sorgten für ein reichhaltiges Angebot selbst während des Lockdowns.
Gespräch: Nico Wendt