Über Langeweile können sich Uwe Liebhold und Jessica Unger derzeit nicht beklagen. Der eine ein routinierter Schäfer und seit fünf Jahren im Betrieb; die andere, die noch eine Schäferin werden will. Auf der „Geburtsstation“ des Schafstalls im Lehr- und Versuchsgut Köllitsch herrscht derzeit Hochbetrieb. Seit dem Jahreswechsel erblickten hier bis zu 14 Lämmer pro Tag das Licht der Welt. 40 Mutterschafe haben nach einer Tragezeit von 150 Tagen bereits gelammt. Viele weitere werden noch. Insgesamt sind 211 Tiere zugelassen worden. Mit Stand von gestern Mittag wurden 65 Jungtiere im Zuchtbuch registriert, denn in Köllitsch wird seit Jahren Stammzucht für die beiden Rassen Schwarzköpfiges Fleischschaf und Merino-Fleischschaf betrieben. Im vergangenen Jahr verrichteten fünf Zuchtböcke ihre Arbeit. Schäfer Liebhold und Auszubildende Unger werden voraussichtlich noch in den kommenden vier Wochen Geburtshelfer sein. Im Alter von drei Tagen erhalten die Jungtiere ihre beiden Ohrmarken. Das Lehr- und Versuchsgut zählt aktuell etwa 350 Schafe, inklusive der Nachzucht.
Jede Geburt, die Jessica Unger hier miterlebt, ist etwas besonderes für die 17-Jährige, die seit September in Köllitsch zur Tierwirtin beziehungsweise Schäferin ausgebildet wird. Die junge Frau aus dem Erzgebirge hatte im vergangenen Jahr mit ihrer Bewerbung überzeugt. Noch bis zum 25. Januar läuft die Bewerbungsfrist für das kommende Ausbildungsjahr. Wer also Tierwirt werden möchte, kann seine Bewerbung direkt in Köllitsch abgeben.