„Ab 2021 werden im Landkreis Nordsachsen neue Formate zum Erlernen von Medienkompetenzen für unterschiedliche Zielgruppen angeboten und die Strukturen entsprechend angepasst“, ließ die Kreisbehörde verlauten.
So werde das Medienpädagogische Zentrum (MPZ) Nordsachsen personell aufgestockt, die Angebote in Kooperation mit der Sächsischen Landesmedienanstalt (SLM) würden erweitert. Sächsische Staatsministerium für Kultus, das Landratsamt Nordsachsen und die Sächsische Landesmedienanstalt (SLM) ziehen demnach an einem Strang.
Projekte laufen
Dass der nun ehemalige Chef des MPZ+, Dr. Benjamin Bigl, das 2018 auf zwei Jahre angelegte Pilotprojekt gerne weitergeführt hätte, ist kein Geheimnis. Die Zeit sei „einfach zu kurz gewesen, um wirklich langfristige Netzwerke und Kooperationen auf die Beine zu stellen. Damit stehen wir nun am Anfang“, hatte er Ende Oktober 2020 in einem TZ-Interview gesagt.
Wenngleich dieser Wunsch nicht in Erfüllung ging, zieht Bigl ein positives Fazit. In einer Abschiedspost an Partner und Begleiter des Projekts schreibt er: "Das nun beendete Pilotprojekt MPZ+ war sicherlich in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung und für alle Beteiligten Neuland. Ich hoffe, dass die Aktivitäten des MPZ+ zur Fort- und Weiterentwicklung der Medienbildung in (Nord-) Sachsen einige bescheidene Akzente setzen konnten.“
Zwei Projekte werden wohl noch über die Halbwertzeit des MPZ+ hinaus Wirkung zeigen: Das „Medienlabor Torgau“, soll nach der Pandemie in der Stadtbibliothek Torgau durchstarten, während der Online-Kurs „FitForNews“ bereits nutzbar ist.
Landrat Kai Emanuel zieht ein positives Fazit der zurückliegenden zwei MPZ+-Jahre. „Durch diese gemeinsame Initiative ist es gelungen, neue zielgruppenspezifische Angebote der Medienbildung für Nordsachsen zu entwickeln und umzusetzen.“ Darunter seien spannende Formate wie die Schlossvorlesungen, oder die Computerspiele-Ausstellung auf Hartenfels.
Volkshochschule am Zug
Die medienpädagogische Arbeit für Erwachsene liegt künftig bei der Volkshochschule. Was Schülerinnen und Schüler angeht, soll mehr direkt an den Schulen passieren. Mit Blick auf die genaue Umsetzung gibt es bislang vor allem Ankündigungen. So heißt es in der Mitteilung des Landratsamts Nordsachsen, dass das Kultus-Ministerium das Medienpädagogische Zentrum Nordsachsen personell weiter ausbauen wird, „um so den erhöhten Anforderungen der Digitalisierung im schulischen Bereich Rechnung zu tragen.“
Für die medienpädagogische Arbeit der Volkshochschulen hat Nordsachsen Fördermittel beantragt. „Ab 1. Juli 2021 wird die SLM dann im Rahmen der Neuausschreibung ihrer Medienkompetenzprojekte einen festen Betrag für die Förderung von Projekten im Landkreis Nordsachsen vorsehen“, heißt es.
Landrat motiviert
„Es ist gut, dass sich die Partner auch über das Projekt hinaus weiterhin mit voller Kraft im Landkreis Nordsachsen engagieren. Gerade in einer Zeit, in der die Digitalisierung in atemberaubendem Tempo voranschreitet und die Grenze zwischen Fakt und Fake im Netz immer mehr verschwimmt, ist eine starke Struktur der Medienbildung unerlässlich“, unterstreicht Landrat Emanuel.