?Im Bahnhof gab es neben einer heißen Bockwurst im DB-Reisecenter bis Ende des vorigen Jahres mit dem „Café Alfonso“ sogar ein richtiges Bahnhofsrestaurant. Wie es mit dem Café weitergeht, erläutert Besitzer Edwin Wahl im Gespräch mit der TZ.
Offensichtlich sind Sie pünktlich zum Jahresanfang ausgezogen. Wie kam es so schnell dazu?
Ich habe mich einfach gütlich mit der Stadt geeinigt und demzufolge am 29. Januar 2021 die Schlüssel übergeben.
Wie lange wäre der Mietvertrag noch gelaufen?
Bis zum 31. Dezember 2022.
Welchen Stellenwert hatte das Café für Sie?
Einen ziemlich hohen. Schließlich hätte ich dort gerne weitergemacht – der Laden lief richtig gut und hat ordentliche Gewinne abgeworfen.
Warum haben Sie dann dennoch der vorzeitigen Vertragsauflösung zugestimmt?
Die Stadt hat mittlerweile soviel Zeit und Geld investiert – da wollte ich nicht dagegenhalten und das Bahnhofsprojekt verzögern.
Haben das Ihre Angestellten auch so gesehen?
Nein, die Jungs und Mädels waren gar nicht begeistert.
Weil Sie sie entlassen mussten?
Nein, ich brauche sie doch noch fürs neue „Café Alfonso“. Dies wird direkt neben dem „Hans Wurst“ entstehen.
Seit wann verhandelten Sie mit der Stadt?
Seit dem Frühjahr 2020. Justiziar Andreas Gerner als städtischer Vertreter hat sich schwer ins Zeug gelegt. Oberbürgermeisterin Romina Barth hielt sich eher raus aus der Sache.
Was wäre gewesen, wenn Sie sich stur gestellt und auf Vertragserfüllung für diese florierende Gaststätte gepocht hätten?
Dann wäre der ganze Zeitplan für die Stadt durcheinander gekommen. Schließlich wäre der Abriss dann erst 2023 möglich gewesen.
Also hat man Ihnen die Vertragsauflösung finanziell schmackhaft gemacht?
Dazu möchte ich mich nicht äußern.
Gespräch: Thomas Keil