„Bislang konnten wir alle Touren planmäßig durchführen, selbst die Sperrmüll-Straßensammlung“, sagt Martin Klemm, Geschäftsführer der Abfallwirtschaft Torgau-Oschatz, (A.TO) am Mittwoch auf Anfrage der TZ. Die A.TO sammelt Restmüll und Papier ein.
Natürlich werde immer wieder neu abgewogen, ob die Touren stattfinden können, oder nicht, so Klemm weiter. Schließlich bedeutet die Witterung Risiken für die Mitarbeiter, die Technik und auch für Dritte. Auf der anderen Seite seien die Touren unter der Woche so eng getaktet, dass Ausfälle gar nicht oder nur am Wochenende nachgeholt werden könnten.
Trotz guten Willens stößt aber auch die A.TO in diesen Tagen stellenweise an ihre Grenzen. „Es ist möglich, dass bestimmte Grundstücke aufgrund der Straßenverhältnisse nicht angefahren werden können“, so der Geschäftsführer. Drei Fahrzeuge seien in den zurückliegenden Tagen bereits steckengeblieben und mussten mit schwerer Technik geborgen werden.
Kunden, die nicht erreicht werden können, deren Tonne aber voll ist, rät Martin Klemm zum Kauf eines zusätzlichen orangenen 120-Liter-Restabfallsacks. Dieser koste 5,55 Euro, sei auf dem Betriebshof und in vielen Lotto-Läden erhältlich und könne mit bis zu 25 Kilogramm Restabfall befüllt werden. „Wenn die Grundstücke wieder erreichbar sind, nehmen unsere Mitarbeiter diese Säcke mit“, wirbt Martin Klemm um Verständnis für diesen Weg.
Zugleich appelliert er an alle Grundstücksbesitzer, die Tonnen gut zugänglich für die Abholung bereit zu stellen. „In den letzten Tagen mussten sich die Kollegen an Schneewehen vorbei zu den Tonnen kämpfen. Das kostet am Ende des Tages viel Zeit, wenn man bedenkt, dass jeder Mitarbeiter pro Schicht zwischen 500 und 700 Tonnen leert.“
Rund 40 Prozent mehr Zeit als gewöhnlich hätten die Touren in dieser Woche in Anspruch genommen.Vor allem sich selbst helfen die Kunden der A.TO, wenn sie ihre Tonnen mit großen Abfallsäcken (nicht den orangenen für 5,55 Euro) auskleiden.
„Es passiert jetzt oft, dass Abfälle in der Tonne anfrieren. Alles was bei der Abholung auch nach mehrmaligem Anschlagen nicht herausfällt, bleibt drin. Die Leerung wird dennoch berechnet“, erläutert der A.TO-Geschäftsführer. Es sei nicht leistbar, dass die A.TO-Mitarbeiter in den Tonnen herumstochern, um festgefrorene Abfallreste zu lösen.
Zuständig für die Abholung der Gelben Säcke ist im Altkreis Torgau-Oschatz die ALBA. Auf TZ-Anfrage hieß es von dort, dass es aufgrund der Witterungsbedingungen vereinzelte Einschränkungen gebe. „So sind im Raum Torgau und der Stadt Torgau wegen der Schnee-Mengen einige Straßen nicht befahrbar. Die Durchfahrt ist für die Entsorgungsfahrzeuge nicht möglich – zum Teil auch wegen Glätte – aber hauptsächlich weil die Straßen derzeit zu eng sind“, sagt Presseprecherin Susanne Jagenburg.
Bei circa acht Prozent der Grundstücke beziehungsweise Haushalte sei die Entsorgung deshalb nicht möglich gewesen. Bei Bedarf könnten Bürgerinnen und Bürger die Gelben Säcke aber auf dem Betriebshof der A.TO anliefern.