Noch immer sorgt es für Aufsehen, wenn mitten durch Torgau plötzlich ein Güterzog rollt und zahlreiche Fahrzeuge im Bereich Dahlener Straße, Südring und Dr-Külz-Ufer unvermittelt bei Rot stoppen müssen. Am vergangenen Mittwoch und Donnerstag war das mal wieder der Fall. Ein Düngemittel-Transport passierte die Hafenbahnstrecke.
„Es handelte sich um 1200 Tonnen“, informierte Frank Thiele von der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO). Das Frachtgut stammte von der tschechischen Firma Lovochemie und kam per Eisenbahn nach Torgau. „Eigentlich wollten wir die Düngemittel per Schiff transportieren. Aber aufgrund des Eisganges klappte es nicht“, so der SBO-Mitarbeiter.
Der Güterzug wurde im Torgauer Hafen entladen. Es brauchte zwei Tage, um die Waggons zu leeren. Per Lkw gelangen die Düngemittel zu den jeweiligen Abnehmern.
Die SBO bemühe sich sehr, den Torgauer Hafen nach der Sanierung wieder stärker einzubinden. Mit der IHK Nordsachsen und der Wirtschaftsförderung sollte im November eigentlich ein Termin stattfinden, um potentiellen Verladern und Dienstleistern den Hafen Torgau vorzustellen und neue Projekte zu akquirieren. Diese Veranstaltung musste leider wegen Corona ausfallen und soll dieses Jahr schnellstmöglich nachgeholt werden, hieß es.
Ansonsten habe man den guten Wasserstand der Elbe in den letzten Wochen gut nutzen können. In Dresden und Riesa fanden Schwerlast-Verladungen statt. Trafos, Turbinen und Motoren gingen per Schiff in Richtung Hamburg, Antwerpen und Rotterdam, wo sie weiter in alle Welt verschifft werden. In Dresden verkehrt seit Jahresbeginn täglich ein Zug mit Trailern, um den Wasserweg (Elbe) noch stärker zu nutzen und das Straßennetz zu entlasten. Nico Wendt