Torgau/Tokio/Stuttgart (TZ/US). Jedes Jahr Anfang August machen sich junge deutsche Hochschulabsolventen auf den Weg nach Japan, um sich für die Internationalisierung Japans zu engagieren. Dies geschieht im Rahmen des Japan-Exchange-and-Teaching (JET)-Programms, mit dem jährlich circa 4500 junge Menschen aus fast 40 Ländern an japanischen Schulen arbeiten beziehungsweise in japanischen Rathäusern oder Präfekturverwaltungen außerhalb der großen Ballungszentren im Bereich Internationale Beziehungen assistieren.
Zur Zeit arbeiten zwei Assistenz-Deutschlehrer (AGT) und elf deutsche Koordinatoren für Internationale Beziehungen (CIR) in Japan. Insgesamt waren aber bereits 244 Deutsche mit dem JET-Programm in Japan.
„Tokio, High Tech, Stäbchen, Reis, Sushi … da isst man doch Hunde“ … das sind so die üblichen Reaktionen auf den Satz: „Ich lebe in Japan.“ Bis auf den letzten Kommentar kann man wohl zustimmen, aber das ist noch längst nicht alles, was das Land Japan für die ehemalige Torgauerin Ulrike Schlack zu bieten hatte, und sie ist noch längst nicht gesättigt von Kultur, Land und Leuten ihrer 2. Heimat.
Lassen Sie sich in dieser Serie verzaubern von einer fremden Kultur, wie man sie herzlicher und dankbarer nicht erleben kann. Ulrike Schlack, geboren in Torgau, bis zum 18. Lebensjahr wohnhaft in Klitzschen, lebte und arbeitete insgesamt sechs Jahre auf der anderen Seite des Erdballs. Seit Sommer letzten Jahres ist Ulrike Schlack zurück in Deutschland. Ansässig im Süden der Republik, in Stuttgart, ist sie seit September 2009 als Freiberuflerin tätig. Als Schnittstelle für Sprache, Business und Interkulturelles lehrt sie unter anderem Japanisch an der Volkshochschule, steht Firmen und Privatpersonen als Dolmetscherin, Übersetzerin und Beraterin zur Seite und ist Mitarbeiterin des Japanischen Honorarkonsulats in Stuttgart. Ihrem Hobby Kyudo (japanisches Bogenschießen), was sie bereits drei Jahre in Japan aktiv betrieben hat, geht sie auch in der Schwabenhauptstadt nach. In Japan hat sie den 2. Dan (Grad) in dieser traditionellen Sportart ablegen können.
Ihr Mann, Rudi Schlack, ist Ingenieur und bei einer japanischen Firma, die Wälzlager herstellt, angestellt. Die beiden haben sich in Japan kennengelernt und 2008 den Bund der Ehe in ihrer 2. Heimat geschlossen. Beide reisen sehr gern und haben während ihrer Zeit in Japan den asiatischen Kontinent ausgiebig kennenlernen dürfen. Dies unter anderem nicht nur zu Land, sondern auch zu und unter Wasser: Beide sind begeisterte Taucher.
Nun gilt es zunächst gemeinsam Deutschland und Europa zu erkunden, wofür sie jede freie Minute nutzen, denn Freizeit und Urlaub war in Japan kostbarer als man es sich hierzulande vorstellen mag. (Teil 2 folgt)
Zur PersonDie gebürtige Torgauerin Ulrike Schlack, geborene Ermel, studierte Japanologie und arbeitete und lebte insgesamt sechs Jahre im Land des Lächelns – in Japan. Seit Sommer vergangenen Jahres ist die 31-Jährige wieder in Deutschland und arbeitet neben ihrer Freiberuflichkeit als Angestellte am Japanischen Honorarkonsulat. Ihre Jugend verbrachte die Torgauerin in Klitzschen, wo sie auch Mitglied des örtlichen Faschingsvereins war.