Handball. Eingebettet in die alljährlichen Feierlichkeiten zu Pfingsten in Belgern gehören die sportlichen Wettkämpfe des SV Roland am Pfingstsonnabend zweifellos dazu. Seit 1969 wird dieses Turnier auf dem Kleinfeldplatz im Döhner ausgespielt. Es ist noch nie ausgefallen und nur ein Mal – 2013 – mussten die Handballer in die Halle ausweichen. Bis 1981 wurde das Turnier montags gespielt. In den Jahren 1982–1983 rollte der Ball Sonntagvormittag. Seit 1984 findet das Turnier am Sonnabend statt und zieht jährlich viele Zuschauer an. So auch in diesem Jahr. Fünf Mannschaften (Muldental hatte abgesagt) kämpften um den neuen Pokal des Bürgermeisters der Stadt Belgern-Schildau. Bei 2 x 10 Minuten Spielzeit wurde im Modus „Jeder gegen Jeden“ um die Trophäe gespielt. Die Zuschauer bekamen sehr guten Handball geboten. Dabei blieb es jederzeit fair und freundschaftlich – die gute Laune und der Spaß standen im Vordergrund. Die Gastgeber erwiesen sich am Ende in Geberlaune und überließen die vorderen Plätze den Gästen.
Tuniersieger wurde die Bezirksligamannschaft vom VfB Torgau, welche 2009 letztmalig das Turnier gewonnen hatte. Im letzten Turnierspiel standen sich die bis dahin ungeschlagenen Mannschaften von Torgau und Bad Liebenwerda gegenüber. Die Torgauer dominierten die Partie. Man merkte ihnen an, sie wollten unbedingt den Sieg. Insgesamt spielten sie in diesem Jahr konsequent ihre Stärken aus, leisteten sich die wenigsten Fehler. Zudem konnten sie kurze Schwächephasen überwinden und holten am Ende verdient mit vier Siegen den Pott.
Die Liebenwerdaer zeigten sich ebenfalls von ihrer besten Seite. Vor allem im Angriff spielten sie sehr dynamisch und druckvoll, warfen nicht umsonst mit 59 Treffern die meisten Tore im Turnier. Der 2. Platz ist der Lohn für einen sehr guten Gesamteindruck.
Dahinter kam die TSG Taucha auf dem 3. Platz ein. Nur einmal in der Historie des Turnieres hatten die Randleipziger gefehlt (2010). In diesem Jahr wechselten Licht und Schatten, verhinderten leichte Fehler eine bessere Platzierung.
Die Rolandstädter wollten sich eigentlich besser verkaufen. Doch zwischen Wollen und Wirklichkeit liegen manchmal der Pfosten oder Nachlässigkeiten. Sie spielten insgesamt nicht schlecht, trafen aber wie zu oft das Tor nicht. 34 Tore – die absolut wenigsten aller Mannschaften – verdeutlichen das Dilemma bei den Rolandstädter Herren. Gegen Liebenwerda gelang erst beim Stand von 8:0, für die Belgeraner der 1. Treffer in diesem Spiel.
Als Überraschung präsentierte sich die A-Jugend des Gastgebers, auch wenn sie am Ende nur den 5. Platz belegen konnte. Sie spielten munter und frisch auf, hielten phasenweise sehr gut mit. Die knappen Endergebnisse spiegeln dies wider. Gerade gegen den späteren Turniersieger vom VfB Torgau konnten sie bis in die Schlussminuten die Partie offen gestalten. Meist fehlte ihnen im Endspurt die körperliche Robustheit und ein wenig die Cleverness, sonst wäre einiges möglich gewesen. Die Siegerehrung nahm Bürgermeisterin Eike Petzold vor, welche trotz jeder Menge Terminen den Mannschaften zu ihrem Abschneiden gratulierte und den Siegerpokal an die Torgauer überreichte.
Ergebnisse: Torgau – Bad Liebenwerda 16:14; – Taucha 8:6; – Belgern I 14:6; – Belgern A-Jgd. 11:8; Bad Liebenwerda – Taucha 15:11, – Belgern 14:5, – Belgern A-Jgd. 16:13; Taucha – Belgern 15:11, – Belgern A-Jgd. 16:13; Belgern – Belgern A-Jgd. 12:8
Endstand:1. VfB Torgau 49:34 8:0
2. HC Bad Liebenwerda 59:45 6:2
3. TSG 1861 Taucha 48:47 4:4
4. SV Roland Belgern 34:51 2:6
5. SV Roland Belgern A-Jgd. 42:55 0:8
Torgau: M. Borisch/T. Kunze; H. Zaspel, P. Ritz, R. Nikolaus, A. Becker, M. Pfeiffer, L. Blume, R. Busch, K. Brömme, U. Schöne, M. Stephan
Belgern: B. Große; M. Eichler (3), A. Weimann, R. Müller (1), M. Riegel (3), T. Haase (12), M. Hobeck (7), S. Fürschke, O. Schnelle (5), C. Klengler (1), Th. Richter (2)
Belgern A-Jugend: T. Ringsleben/P. Symonienko; O. Tondok (5), M. Haase (3), T. Haase (13), P. Rosner (9), T. Kath (3), T. Richter (3), N.Richter (1), G. Weimann (1), M. Hobeck (4)