Torgau (TZ/fl). „Wir sprechen uns eindeutig für eine Nordanbindung an Leipzig aus“, machte Torgaus Oberbürgermeisterin Andrea Staude die Position der Kreisstadt im Rahmen des Raumordnungsverfahrens zur B 87n deutlich. Bereits jetzt fließen die Verkehrsströme über Krostitz und die B 2 zur Autobahn und dann zum Schkeuditzer Kreuz oder den Flughafen. Dies hätte auch die Informationsrunde mit Torgauer Unternehmen ergeben, die Ende Oktober in Torgau organisiert wurde. „In diesem Zusammenhang möchte ich nochmals klarstellen, dass das keine allgemeine Informationsveranstaltung war, sondern wir uns gemeinsam mit Torgauer Firmen eine Position zu den vorliegenden Aktenordnern erarbeitet haben“, stellte Andrea Staude fest.
Und noch ein weiteres Argument fügte das Stadtoberhaupt an. „Wir sind nun mal mit Delitzsch verheiratet worden. Da muss dann auch eine vernünftige Erschließung des Landkreises und damit auch die Verkehrsanbindung gesichert werden. Welche Probleme sonst auftreten, hat ja das Zusammenfügen von Torgau und Oschatz gezeigt“, erinnerte sie. Die Nordvariante ist also auch daher die optimalere. Übrigens wurde bereits in der sogenannten „Leila-Studie“ (Raum Leipzig–Lausitz) durch Verkehrsexperten eindeutig auf die Vorzüge der Nordanbindung hingewiesen. Unterstützung für die Torgauer Position und weiterer Gemeinden kommt aktuell aus Richtung Taucha. Hier haben sich mehrere Bürgerinitiativen gegründet, die die Südanbindung grundsätzlich ablehnen, dafür verschiedenste Begründungen ins Feld führen. „Der Borsdorfer Bürgermeister hat darauf bei unserem kürzlich erfolgten Treffen von Amtskollegen in Eilenburg hingewiesen. Schon jetzt sei dort die Belastungsgrenze erreicht“, erklärte Andrea Staude. Vorgestellt wurden in Eilenburg auch die politischen Stellungnahmen der einzelnen Kommunen. „Daraus entwickelten sich sehr sachliche Gespräche und eine Art Zwischenvariante, die aus den Untersuchungen der letzten zehn Jahre abgeleitet wurde“, so Staude.
Gespräche mit dem Autobahnamt und der Landesdirektion seien noch notwendig, hieß es. Und was die Situation in Torgau speziell betrifft, da machte das Stadtoberhaupt kein Hehl aus ihrer Position. „Der Lkw-Verkehr ist immens zu spüren. Daher muss die B 87n auch eine Lösung des Regionalverkehrs bringen“, forderte Staude mit Blick auf die Anschlussstellen. Eine müsse so gelegt werden, dass der Gewerbepark am Glaswerk eine unmittelbare Zufahrtsmöglichkeit erhält. Ein zweiter Anschluss in Höhe Schwarzer Bär oder kurz dahinter macht für sie ebenfalls Sinn.